BILD: Instruktor Thomas Arpasi erklärt wie man mit einer Mauer beginnt.

Premiere für den Maurer Schnuppertag

Immer mehr Branchen macht der Lehrlingsmangel zu schaffen. Neue Ideen sind gefragt, um das Interesse der Jugendlichen zu wecken. Erstmalig lud deshalb der Thurgauische Baumeister-Verband zu einem Maurer Schnuppertag in die Lehrhalle nach Sulgen ein.

Sulgen Am ersten Maurer Schnuppertag vom Montag, 17. Juni nahmen gegen 40 Oberstufenschüler aus dem ganzen Kanton Thurgau teil. «Ein erster Anfang ist gemacht. Mit der Anzahl der Teilnehmenden sind wir sehr zufrieden und vor allem auch mit deren motiviertem Einsatz», befand Romeo Maasl, Geschäftsführer des Thurgauischen Baumeister-Verbandes.

Mit Elan und Begeisterung

Morgens um 8 Uhr hiess Romeo Maasl zusammen mit üK-Leiter Thomas Arpasi die Schüler im Theorieraum herzlich willkommen. Zuerst stellten die Beiden den Maurerberuf und die verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten vor. Ihre spürbare Begeisterung beeindruckte sichtlich den einen oder anderen der Jugendlichen. Allerdings waren die meisten trotzdem froh, dass der theoretische Teil nur gerade eine Stunde dauerte. Nach der Znünipause starteten die natürlich viel spannenderen und abwechslungsreicheren praktischen Arbeiten. Mit grossem Elan waren die Jugendlichen, unterstützt von Thomas Arpasi und seinem Team, begeistert am Werken. Freude bereitete ihnen vor allem die Herstellung eines Betongusses. Den Mini-Maurerhelm durften sie am Abend als Erinnerung mit nach Haus nehmen. Nach dem Mittagessen ging der praktische Teil weiter. Das Erstellen einer kleinen Maurer machte sichtlich Spass. Eine rege benutze Fragestunde bildete schliesslich den Abschluss des abwechslungsreichen und informativen Tages. Um 16.30 Uhr trafen dann auch die Eltern ein. «Für mich sind sie die wichtigsten Mitpassagiere im Boot der Berufswahl», erklärte Remo Maasl. «Das familiäre Umfeld hat Einfluss. Es muss uns auch gelingen, den Maurerberuf den Eltern schmackhaft zu machen. Dies gelingt vor allem, wenn wir auf die hervorragenden Karrieremöglichkeiten zu sprechen kommen.»

Auf dem richtigen Weg

Bis vor etwa vier Jahren konnten jährlich durchschnittlich um die 40 Lehrverträge abgeschlossen werden. Gegenwärtig sind es noch gut 20. «Wir standen deshalb je länger je mehr unter Zugzwang etwas zu unternehmen», erklärt Romeo Maasl. Deshalb entwickelte der Verband das neue Konzept des Maurer Schnuppertages, das sich ausschliesslich an konkret am Maurerberuf interessierte junge Mädchen und Jungen im Alter zwischen 12 und 14 Jahren richtet. Maasl präzisiert: «Zuvor führten wir jeweils Schnuppertrage für ganze Schulklassen durch. Damit erreichten wir zwar gegen 300 Schülerinnen und Schüler pro Jahr, jedoch waren es nur sehr bedingt die Richtigen. Dass dies mit dem neuen Konzept ganz anders ist, durfte ich an der Premiere bereits anhand verschiedener positiver Rückmeldungen der Jugendlichen und auch ihrer Eltern erfahren.» Dies bestätigt auch Thomas Arpasi. Auf seine Frage nach den Eindrücken erhielt er unter anderem folgende Antwort: «Es isch richtig cool gsi – zwor e chli streng, aber derfür sehr abwechsligsrich.»

Nachbetreuung ist sichergestellt

Allerdings könne der Verband seinen Mitgliedern bei der Lehrlingssuche lediglich Unterstützung bieten, sei es mit umfangreichem Informationsmaterial, einem attraktiven Auftritt an der Berufsmesse Thurgau oder eben dem Maurer Schnuppertag, sagt Romeo Maasl. Hauptsächlich gefordert sei jeder einzelne Bauunternehmer. Die Lehrlingswerbung finde vor Ort statt und jeder Betrieb müsse sich so attraktiv wie möglich präsentieren. Die knapp 40 Schüler, welche am ersten Schnuppertag dabei waren und es wünschen, werden nun nachbetreut und zu einem späteren Zeitpunkt wieder kontaktiert. Zudem erhalten Sie eine Liste mit in der Nähe ihres Wohnortes befindlichen Baufirmen, die Lehrlingsausbildungsplätze anbieten.

Bericht: Peter Mesmer / Bilder: Thurg. Baumeister-Verband

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