Baumeister besichtigen SAURER WerkZwei – ein neuer Stadtteil für Arbon

Anlässlich des zweiten Tages der Thurgauer Bauwirtschaft begrüsst der Präsident des Thurgauischen Baumeister-Verbandes zahlreiche Gäste aus Politik und Gewerbe zur Besichtigung des SAURER WerkZwei.

Arbon. Der Thurgauische Baumeister-Verband hat sich zum Ziel gesetzt, alljährlich einen interessanten Informationsanlass im Bereich Bau mit anschliessender Netzwerkpflege durch zu führen. „Jedes Jahr entstehen in unserem Kanton Thurgau viele schöne Werke. So freue ich mich sehr dass wir heute einen Einblick in das neu entstehende Areal SAURER WerkZwei erhalten dürfen“, mit diesen Worten begrüsste Mathias Tschanen, Präsident des Thurgauischen Baumeister-Verbandes die zahlreichen Gäste aus Politik und Bau-Gewerbe zum zweiten Tag der Thurgauer Bauwirtschaft im neu erstrahlten Hamelgebäude.

Der erneute Anschluss des Areals an Arbon stand von Beginn weg im Mittelpunkt unserer Überlegungen.

Michael Breitenmoser, Leiter Immobilienentwicklung, HRS Real Estate AG, gab einen spannenden Rück- und Ausblick auf das SAURER WerkZwei, welches im Jahr 2012 in den Besitz der HRS Real Estate AG gelangte, die als Hauptinvestorin die Entwicklung des Areals vorantreibt. Mit den rund 200‘000 Quadratmetern ist die wohl grösste Entwicklungsfläche der Ostschweiz für die Stadt Arbon von enormer Bedeutung. Lange sei das Areal nach der Schliessung zu einer „verbotenen Stadt“ verkommen. Deshalb stand der erneute Anschluss ans ursprüngliche Arbon von Beginn weg im Mittelpunkt der Gesamtvision. Es soll ein lebendiger Stadtteil werden, mit der allgegenwärtigen Geschichte des alten Saurerwerks. Das Areal entsteht in verschiedenen Etappen. So folgen nach den Umbauarbeiten und Sanierungen der Hamel-, Fabrik- und Presswerkgebäude, sowie den neuen Wohnbauten weitere Projekte in Form von Hotels und Wohnbereichen. Das Saurerareal soll mit seinen rund 300 Wohnungen Heimat für Menschen jeden Alters bieten.

Erkenntnisse aus Projekt-Einreichungen sind von enormer Bedeutung

„Über die Architekturwettbewerbe im Zuge einer Stadtentwicklung herrschen viele Vorurteile“, so Erol Doguoglu, Kantonsbaumeister, Kantonales Hochbauamt Thurgau. Dabei seien die Erkenntnisse aus den Projekt-Einreichungen von enormer Bedeutung und Probleme können schon zu Beginn weg erkannt und abgewogen werden. Anhand dreier Beispiele zeigt der Kantonsbaumeister die interessanten Überlegungen und Endergebnisse eines solchen Architektur-wettbewerbs auf. So verstand es der Architekt des Siegerprojekts „Neue Stadtmitte Arbon“, die Bedürfnisse des Bauherrn und die Einbindung in die Umgebung optimalst umzusetzen. Auch beim Projekt PH Erweiterung Kreuzlingen gab es überraschende Ideen. Das Siegerprojekt „Ergänzungsbau Regierungsviertel Frauenfeld“, ein über die Längsachse versetzter und in der Höhe gegliederter zweiseitiger Kamm, komplettiert die Regierungsgebäude in nicht zu träumen gewagter Perfektion. Angesichts der Grösse der Gesamtbaumasse gliedert sich diese Struktur verblüffend selbstverständlich in den Kontext ein und bildet zugleich eine selbstbewusste, zeitgemässe Erscheinung.

Die Schwierigkeit liegt in der Statik des Gebäudes

Den Vortragsabschluss bildet Markus Jäger, dipl. Bauingenieur HTL, Nänny & Partner AG mit einer kurzen Bauzeitreise durch die Realisierung und Problembewältigung der Personenunterführung am Bahnhof Arbon. Die 35 Meter lange und fünf Meter breite Fussgängerverbindung zwischen der neuen Stadtmitte und dem Seequai ist ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtprojektes NLK. Die Schwierigkeit lag darin, dass diese in den Kopfteil des Hamelgebäudes mündet. Das Gebäude entspricht nicht den neuesten Normen. Die Decken sind alle sehr dünn und filigran und auf dem ganzen Areal folgt nach bereits 2,5 Metern das Grundwasser. Der gesamte neue und alte Baukörper musste den Gegebenheiten der neuen Nutzung angepasst werden. Das stellte für alle Planer sowie Handwerker eine grosse Herausforderung dar welche sie mit Bravour bewältigten.

Abschluss des gelungenen Anlasses bildete ein kurzer Rundgang durch das SAURER Museum Depot mit anschliessender Netzwerkpflege in entspannter Runde bei Wurst und Brot.

Bericht: Silvia Jäger / Bilder: Romeo Maasl

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