Robuste Gesundheit ist eine Voraussetzung
Sieben Jugendliche aus dem ganzen Kantonsgebiet beteiligten sich am Strassenbauer-Schnuppertag des Thurgauischen Baumeister-Verbandes in der Lehrhalle Sulgen. Bevor sie sich an den Bau eines kleinen Vorplatzes heranwagten, erhielten sie wichtige Berufsinformationen.
Auch auf den Thurgauer Strassen sind sie täglich anzutreffen, die Strassenbauer in ihren orangen Anzügen und den Schutzhelmen. «Gesamtschweizerisch sorgen die Strassenbauer dafür, dass die über 70 000 Kilometer Strassen in der Schweiz sicher sind», begrüsst Romeo Maasl, Geschäftsführer beim Thurgauischen Baumeister-Verband, die sieben Sekundarschüler. Sie erfahren von Ivan Rothenbühler, Instruktor am Campus Sursee, führend in der Ausbildung von Baufachleuten, dass der Strassenbauer auch Plätze und Trottoirs, Rad- und Fusswege, aber auch kleine Mauern und Treppen, Strassenkreise und Verkehrsinseln baut. Auch das Verlegen von Strom- und Wasserleitungen und das Setzen von Schächten gehören zum Aufgabenbereich. «Wenn ihr tüchtig anpacken könnt, über eine robuste Gesundheit verfügt und Wind und Wetter euch nichts anhaben können, dann ist das auch ein Beruf für euch», ermuntert der Instruktor die Jugendlichen. Sie erfahren, dass der Strassenbauer täglich draussen körperlich aktiv ist und es sich nicht um einen Bürojob handelt.
Vorplatz mit Beton-Verbundsteinen
George Mayer bringt schon erste Erfahrungen mit. Als Zweitklässler der Sekundarschule Müllheim hat er schon eine Woche bei der Kibag geschnuppert. «Schon als kleiner Knabe war ich auf den Baustellen anzutreffen und mein Opa arbeitete bei einem grossen St. Galler Bauunternehmen», berichtet der Jugendliche, dessen Onkel ebenfalls in der Baubranche tätig ist. «Entweder werde ich Maurer oder Strassenbauer», davon ist der junge Müllheimer überzeugt. Dann geht’s in den praktischen Bereich und draussen unter dem grossen Zeltdach der Überbetrieblichen Kurse bläst den Jugendlichen ein kühler Wind entgegen, so, wie es eben im Berufsleben eines Strassenbauers in der Realität sein kann. Mit Hilfe des vorgelegten Plans und dem Zweitjahrlehrling Yann Hinder und dem Drittjahrlehrling Alessandro Santonastaso erfahren die Schüler, dass sie im Verlaufe des Tages ein kleines Plätzchen von rund zwei Quadratmetern ausstecken und anschliessend die Beton-Verbundsteine auf feinen Kies legen und einen Randabschluss erstellten werden. Zudem bietet sich ihnen auch die Gelegenheit, einfache Geräte und Maschinen kennenzulernen. Auch die heutige Messung mit einem modernen Theodolit lernten die interessierten Schüler kennen. Man informierte sie über die Einhaltung der Umweltvorschriften und über das korrekte Trennen von Abfall auf der Baustelle. «Dieser Beruf ist schön, kann aber auch gefährlich sein und deshalb ist das Einhalten der Vorschriften und das Tragen einer Schutzkleidung wichtig», sagt der Instruktor. Am Schluss des Tages ist für die Jugendlichen klar: Der Strassenbauer, der zusammen mit dem Gleisbauer, dem Grund-, Industrie- und Unterlagsbodenbauer und dem Pflästerer zur Berufsgruppe der Verkehrswegebauer gehört, sieht, was er gemacht hat. In den frühen Abendstunden treffen die Eltern ein. Ihnen bietet sich nicht nur die Möglichkeit Fragen zu stellen, sondern sie können auch anhand von während des Tages zusammengestellten Fotos die fertigen Produkte ihrer Söhne bewundern.
Bericht und Berichtbild: Werner Lenzin
Weitere Bilder: Thurgauischer Baumeister-Verband
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