Schnuppertag Maurer 2022

BILD: Chefinstruktor Thomas Arpasi erläutert den Jugendlichen das professionelle Erstellen einer Mauer

Das Baugewerbe sucht Nachwuchs

Sulgen Ein Dutzend Jugendliche aus dem ganzen Kantonsgebiet besuchten den Maurer-Schnuppertag des Thurgauischen Baumeister-Verbandes in der Lehrhalle Sulgen. Neben einer theoretischen Einführung bildete das praktische Arbeiten den Schwerpunkt.

Alle der 12 anwesenden Sekundarschüler haben schon in einem handwerklichen oder einem anderen Beruf geschnuppert. Heute sind sie mit einem bestimmten Ziel in die Lehrhalle gekommen: sie möchten mehr erfahren über den Beruf des Maurers. «Ihr steht an der Schwelle zur Berufswahl und der Beruf des Maurers ist ein Beruf mit einem guten Fundament, auch wenn es um die Karriere geht», begrüsst Romeo Maasl, Geschäftsführer beim Thurgauischen Baumeister-Verband, die Jugendlichen.

Wir bauen ein Haus

Von Chef-Instruktor Thomas Arpasi erfahren die Schüler in einem kurzen theoretischen Teil, dass der Maurer draussen an der frischen Luft arbeitet. Er sieht nach jedem Arbeitstag aber auch, was er tagsüber geleistet hat. Als wichtige Kompetenzen für den Maurerberuf nennt er unter anderem auch die Teamfähigkeit und das Einhalten der Arbeitssicherheit. Die Schüler erfahren einiges über den Bau eines Einfamilienhauses, vom Einholen des Kredits über die Baubewilligung bis zur Fertigstellung. Sie werden auch informiert über den Unterschied zwischen einem Maurer EFZ und einem Baupraktiker EBA, aber auch welche beruflichen Weiterbildungen nach der Lehre offenstehen. Es besteht die Möglichkeit, sich als Vorarbeiter, Polier, Bauführer oder Baumeister weiterzubilden. Ein Maurer muss schwindelfrei sein, eine robuste Natur mitbringen und gerne anpacken», hebt Arpasi hervor.

Handwerk macht glücklich

Die 14-jährige Georgie Schneider von der Sekundarschule Remisberg in Kreuzlingen hat die Ausschreibung für den Schnuppertag in der Zeitung entdeckt. Sie arbeitet generell gerne draussen und hat deshalb auch schon eine Schnupperlehre als Landschaftsgärtnerin absolviert. «Mein Ziel ist es, einen Beruf zu erlernen, bei dem man draussen und im Team arbeiten kann», erklärt die Schülerin. Der Vater von Simon Looser ist von Beruf Forstwart und im Herbst möchte er in diesem Beruf schnuppern. «Meine Klassenlehrerin hat mich auf diesen Tag aufmerksam gemacht und ich habe im Rahmen von Schnupperlehren schon die Berufe Strassenbauer und Landmaschinenmechaniker kennen gelernt», sagt der 13-Jährige. Der Chefinstruktor in der Lehrhalle Sulgen hält fest: «Das Image des Maurerberufs hat sich in den vergangenen Jahren massiv verbessert und ein Maurer erhält den höchsten Lohn im Vergleich zu anderen Handwerkern.» Er weiss, dass es genügend offene Lehrstellen gibt als Maurer. Von einem angehenden Auszubildenden erwartet er insbesondere auch ein gutes Vorstellungsvermögen, dies, um den Plan visuell auf ein Haus umsetzen zu können. «Handwerk macht glücklich», davon ist Arpasi überzeugt.

Verschiedene Objekte

Die sich an die Theorie anschliessende praktische Arbeit beinhaltet während sechs Arbeitsstunden das Erstellen einer Hundehütte, eines Brunnens oder eines Cheminées. In Zweierteams und mit der Unterstützung Arpasi’s zeichnen die Schüler einen einfachen Plan ihres Objekts auf und überlegen sich, wieviel Back- oder Kalksandsteine benötigt werden. Mit der tatkräftigen Unterstützung durch Instruktor Ralf Baumann und drei Lernende im zweiten Lehrjahr zeichnen sie auf dem Lehrhallenboden das Objekt 1:1 auf. Dann heisst es: «Mischt den Mörtel und beginnt zu mauern». Der sorgfältige Aufbau mit einem Stein nach dem andern kann beginnen. Die Sekundarschüler sind konzentriert und mit Begeisterung dabei. Sie zeigen sichtlich Freude an der Arbeit. Am Nachmittag präsentieren die Zweierteams mit Stolz die fertigen Objekte. Diese gilt es abzuräumen, bevor in den frühen Abendstunden die Eltern eintreffen. Ihnen bietet sich nicht nur die Möglichkeit Fragen zu stellen, sondern sie können auch anhand der während des Tages entstandenen Fotos die fertigen Produkte ihrer Söhne und Töchter bewundern.

Bericht und Berichtbild: Werner Lenzin
Weitere Bilder: Thurgauischer Baumeister-Verband

Bilder

Von |2022-04-26T20:38:22+02:00Dienstag, 26. April 2022|Allgemein|

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