Schnuppertag Maurer 2020

Erste Erfahrung mit Kelle und Baustein

17 Jugendliche aus dem ganzen Kantonsgebiet beteiligten sich am Maurer-Schnuppertag des Thurgauischen Baumeister-Verbandes in der Lehrhalle Sulgen. Im Zentrum stand neben einer theoretischen Einführung die praktische Arbeit an einem kleinen Objekt.

«Wir freuen uns, dass ihr euch für den Maurerberuf interessiert und mit einem Kurzfilm möchte ich euch ein erstes Bild dieses Berufes vermitteln», begrüsst Romeo Maasl, Geschäftsführer beim Thurgauischen Baumeister-Verband, die Schüler. Einer von ihnen, Leandro Heijboer aus Erlen, berichtet von seinen ersten Erfahrungen anlässlich einer einwöchigen Schnupperlehre bei einem grossen thurgauischen Bauunternehmen: «Durch meinen Onkel bin ich auf diesen interessanten und abwechslungsreichen Beruf aufmerksam geworden. Man hat mir die Lehrstelle praktisch zugesichert.»

Wir bauen ein Haus

«Der Maurer arbeitet draussen bei jedem Wetter, Hitze, Kälte, Regen und Schnee und er sieht jeden Tag, was er geleistet hat», erfahren die Jugendlichen von Chef-Instruktor Thomas Arpasi. Er erklärt ihnen, dass ein gelernter Mauer sein eigenes Haus bauen kann, selbstständig Pläne zeichnen und lesen kann. Als wichtig bezeichnet er die Teamfähigkeit, das Erlernen der Arbeitssicherheit und das Vermeiden von Unfällen. An einem Beispiel erläutert Arpasi den Bau eines Einfamilienhauses vom Einholen des Kredits über die Baubewilligung bis zur Fertigstellung. Von ihm erfahren die Jugendlichen auch den Unterschied zwischen einem Maurer EFZ und einem Maurer EBA, aber auch welche beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Lehre offenstehen. Dabei profitiert ein junger Berufsmann vom Karrieremodell in der Baubranche. Nach der Lehre besteht die Möglichkeit, sich als Vorarbeiter, Polier, Bauführer oder Baumeister weiterzubilden. Mit der Berufsmaturität steht der Weg zu einem Studium an der Fachhochschule in Richtung Architekt oder Bauingenieur offen. Dies und vieles mehr erfahren die Anwesenden vom Chefinstruktor. «Von einem angehenden Maurer erwarten wir, dass er schwindelfrei ist, eine robuste Natur mitbringt, gerne anpackt, denn nicht immer sind die Bedingungen während der dreijährigen Berufslehre so, wie man sie sich wünscht», sagt er.

Drei verschiedene Objekte

Dann geht’s ans Eingemachte: Für die bevorstehende praktische Arbeit während den sechs Arbeitsstunden stehen eine Hundehütte, ein Brunnen oder ein Cheminée zur Auswahl. Die gebildeten Dreiergruppen zeichnen mit der Unterstützung Arpasis einen einfachen Plan ihres Objekts auf und überlegen sich, wieviel Back- oder Kalksandsteine benötigt werden. Mit der tatkräftigen Unterstützung durch Instruktor Ralf Baumann und zwei jungen Maurern wird auf dem Lehrhallenboden das Objekt 1:1 aufgezeichnet und bald ist der Mörtel angerührt und der sorgfältige Aufbau, Stein um Stein, kann beginnen. Die 17 Sekundarschüler sind konzentriert und mit Begeisterung dabei und zeigen sichtlich Freude an der Arbeit. Am Nachmittag präsentieren die Zweierteams mit Stolz die fertigen Objekte. Diese gilt es abzuräumen, bevor in den frühen Abendstunden die Eltern eintreffen. Ihnen bietet sich nicht nur die Möglichkeit Fragen zu stellen, anhand von während des Tages zusammenge-stellten Fotos können sie die fertigen Produkte ihrer Söhne bewundern.

Bericht und Berichtbild: Werner Lenzin
Weitere Bilder: Thurgauischer Baumeister-Verband

Bilder

Von |2020-09-29T11:07:14+02:00Dienstag, 29. September 2020|Allgemein|

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