Mit Steinen auf den steinigen Weg an die WorldSkills
Zwischen dem 19. und 21. September gelangte beim Berufsbildungszentrum Weinfelden eine weitere Auflage der Berufsmesse Thurgau zur Durchführung. Dabei führte der Thurgauische Baumeister-Verband zusammen mit den Lehrhallen Effretikon und Gossau für sechs Kandidaten die regionale Meisterschaft der Maurer/-in für die Ostschweiz und Zürich durch. Die Besten dieses Wettbewerbs qualifizierten sich für den Halbfinal in Luzern und die Schweizer Berufsmeisterschaft SwissSkills in Bern im kommenden Jahr. Daraus wiederum qualifizieren sich die erneut Besten für die WorldSkills 2026 in Shanghai.
Weinfelden «Wir wollen mit der Durchführung dieser regionalen Meisterschaft der Öffentlichkeit einen realen Einblick vermitteln in die berufliche Tätigkeit und die Berufslehre der Maurer», sagt Gian Nauli, Geschäftsführer beim Thurgauischen Baumeister-Verband. Während diesen drei Tagen standen oder knieten die sechs Teilnehmenden dieser regionalen Meisterschaft insgesamt 19 Stunden konzentriert neben ihrem Objekt im Messezelt gegenüber dem Bahnhof in Weinfelden. Es galt dabei, mit der Maurerkelle sorgfältig die Lagerfugen aufzuziehen und jeden der insgesamt 353 hellen und dunklen Sichtsteine, entweder ganz oder geschrotet einzusetzen. Bei den beiden Objekten aus klassischem Sichtmauerwerk waren neben einem vorgegebenen Arbeitstempo, Genauigkeit und Präzision mit Hilfe traditioneller Werkzeuge des Maurers gefragt. Eine grosse Herausforderung bildete dabei das Schrägschneiden einzelner Steine und das Umsetzen von der Zeichnung zum Objekt, welches einen Rundbogen enthielt. Die Arbeit während der Meisterschaft war für die Teilnehmenden mit Zeit- und Erwartungsdruck verbunden.
Der lange Weg zu den WorldSkills
Im übernächsten Jahr werden die WorldSkills 2026 (Berufsweltmeisterschaften) in Shanghai stattfinden, der insgesamt 48. WorldSkills-Wettbewerb. Der Weg bis dorthin ist steinig und lang. Er führt über die nächste Hürde, die Teilnahme am Halbfinal an der Baumesse in Luzern und an den SwissSkills vom nächsten Jahr in Bern. In einem ersten Schritt wurde eine halleninterne Ausscheidung durchgeführt und von den damaligen Kandidaten qualifizierten sich aus dem Thurgau die beiden Kandidaten Jonas Baumgartner und Linus Schneider für die diesjährige regionalen Meisterschaften an der Berufsmesse. Sie massen sich mit vier Kandidaten aus den Kantonen Zürich, Schaffhausen, St. Gallen und Appenzell Innerrhoden.
Für die Thurgauer zu steinig
«Mir bot sich kürzlich die Gelegenheit, an den Berufsweltmeisterschaften 2024 in Lyon dabei zu sein und die Leistungen der jungen Berufsleute mitzuerleben», sagte Mathias Tschanen bei der Begrüssung der Gäste zur Rangverkündigung inmitten der Wettbewerbsobjekte. Er nannte den Berufsstolz der sechs an der Regionalmeisterschaft Teilnehmenden als etwas vom Wichtigsten und lobte die wohlwollenden Sponsoren, welche den Anlass unterstützten. René Engetschwiler von der Lehrhalle Gossau und Beat Jung, Lehrhalle Effretikon, bewerteten als erfahrene Juroren und Berufsbildner üK die gemauerten Objekte. Diese wurden bewertet hinsichtlich der Genauigkeit mit 80 Punkten und mit Blick auf die ethische Bewertung mit 20 Punkten, wodurch theoretisch ein Punktemaximum von 100 Punkten erreicht werden konnte. Beide zeigten sich begeistert von den erstellten Wandscheiben und hoben hervor: «Sechs motivierte und junge Berufsleute, die ihre Arbeit bis ins letzte Detail seriös lösten.» Der Thurgauer Chef-Berufsbildner üK Thomas Arpasi doppelte nach: «Sehr gute Arbeit mit guten Leistungen und der Bereitschaft für hochstehende Qualität und Berufsstolz.» Dass den Thurgauern der Weg zu den WorldSkills 2026 zu steinig war, zeigte die Rangverkündigung. Der Wallenwiler Linus Schneider musste sich mit dem vierten und Jonas Baumgartner aus Au mit dem fünften Platz zufriedengeben.
Die Rangierung der sechs Kandidaten:
1. Robin Hollenstein (81.99), Oberhänsli Bau AG, Mosnang; (SG)
2. Adrian Anderegg (77.83), Vicini Bau AG, Appenzell; (AI)
3. Florian Mattenberger (74.60), wolfKeller GmbH, Dörflingen; (SH)
4. Linus Schneider (67.85), Hans + Martin Hasler AG, Guntershausen; (TG)
5. Jonas Baumgartner (62.21), A. Ramsperger Bauunternehmung AG, Eschlikon; (TG)
6. Simon Kai Schnyder (53.07), Bischoff Bau AG, Hittnau. (ZH)
Die ersten Drei qualifizieren sich für die Teilnahme am Halbfinal an der Baumesse in Luzern.
Die besten Ostschweizer Maurer (v.l.): Adrian Anderegg, Appenzell (2.), Robin Hollenstein, Mosnang (1.) und Florian Mattenberger, Dörflingen (3.)
Bericht und Berichtbild: Werner Lenzin
Weitere Bilder: Thurg. Baumeister-Verband
Herzlichen Dank
Ein grosser Dank für die Unterstützung an der Meisterschaft geht an:
- AGZ Ziegeleien
- Fuhrer + Bachmann
- Liebherr
- Schweizerischer Baumeisterverband
- SFS